Wir sind am LIMIT und darüber hinaus ! vom 04.09.2023
Beschreibung
Wir sind alle am LIMIT und darüber hinaus. Bundesweit hört man einhellig die Tierheime und Tierschutzorganisationen stöhnen. Als ob es nicht schon genug wäre, dass die Politik den Tierschutz jahrelang ignoriert hat, wird er nun sogar von der Politik mit Füßen getreten. Dies zeigt sich auch in der massiven Erhöhung der GOT (Gebührenordnung für Tierärzte). Dies geschah zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, nachdem die Politik Erhöhungen von 160 % und mehr beschlossen hat. Es ist nicht zu übersehen, dass während der Corona-Pandemie (war da nicht etwas?) sehr viele Bundesbürger sich vierbeinige Freunde angeschafft haben. Schon während dieser Zeit hat der Tierschutz immer wieder vor einer regelrechten Abgabewelle gewarnt, und nun befinden wir uns genau in dieser Situation. Viele der damals angeschafften Hunde landen nun im Tierheim, ein Großteil davon zeigt Auffälligkeiten, weil sie wenig bis gar keine angemessene Führung, Erziehung oder Sozialverhalten gelernt haben. In dieser Lage kämpfen vor allem die ehrenamtlich tätigen Helfer im Tierschutz täglich darum, den Vierbeinern zumindest den Ansatz einer Vermittlung zu ermöglichen.
Bei Katzen gestaltet sich die Situation anders. Diese werden oft nicht ins Tierheim gebracht, sondern einfach von ihren Besitzern irgendwo in der "Prärie" sich selbst überlassen. Es mag auf den ersten Blick nicht offensichtlich sein, aber gerade diejenigen Katzen, die zuvor von Privatpersonen billig erworben wurden (um es nett auszudrücken), sorgen nun für eine massige Vermehrung, da
ein Großteil dieser Katzen nicht kastriert ist. Innerhalb kürzester Zeit entstehen regelrechte Kolonien, die (noch) im Verborgenen ihr Schattendasein fristen. Sie sind sehr oft krank, unterernährt und von hochansteckenden Krankheiten befallen.
Auch in Bezug auf dieses Thema scheut die Politik die richtigen Schritte einzuleiten. Es existiert zwar der mühevoll Weg für Gemeinden und Städte, eine Katzenschutzverordnung zu erlassen. Allerdings sind die Hürden und der Aufwand für den Tierschutz, um den Erlass zu erreichen, so hoch gesteckt, dass es oft Jahre dauert, bis ein Antrag auf Erlass einer solchen Verordnung überhaupt im Gemeinderat diskutiert wird. Hinzu kommt die Problematik, dass über Jahre hinweg die "selbsternannten Tierschützer" oft eher kontraproduktiv gehandelt haben. Sie haben zwar verwilderte Katzen eingefangen, dies jedoch oftmals nicht ordnungsgemäß der Gemeinde gemeldet. So hören wir immer wieder von den Verantwortlichen in den Gemeinden, dass es seit Jahren kein Problem gebe. Zudem wird oftmals noch konsequent weggesehen oder es wird das Problem "Schattenkatzen" einfach schön geredet. Gerade in jenen Gemeinden, wo über Jahre hinweg weggeschaut wurde, sind soziale Medien wie Facebook oder Ebay & Co. voll von Anzeigen wie "Wem gehört diese Katze?" oder "Habe Katzenkinder gefunden" und so weiter.
Oftmals findet sich dann direkt jemand in den lokalen "Facebookgruppen", der bereit ist, diese Katze aufzunehmen um diese in seinen Besitz zu überführen. Dabei begeben sich auch Administratoren und Moderatoren der verschiedenen Gruppen schnell auf dünnes Eis und auch die "Katzenretter", denn rechtlich gesehen handelt es sich um Fundtiere. Eine Fundtierunterschlagung ist kein Kavaliersdelikt. Und auch in diesen "dörflichen geprägten Gruppen" wird oft toleriert, dass immer wieder Katzenkinder verkauft (noch schlimmer: verschenkt) werden, obwohl der Handel mit Tieren auf Plattformen wie Facebook nur entsprechenden Organisationen vorbehalten ist bzw. sein sollte. Gerade aus diesen Katzen entsteht wiederum sehr schnell Nachwuchs (hier kommen wir erneut zum Thema GOT), da sich die neuen Besitzer dann oft keine Kastration leisten können oder wollen. So werden diese unkastrierten Katzen im Freigang gehalten, und die Besitzer wundern sich dann, wenn ihre Katzen mit 4,5 oder 6 Monaten plötzlich nicht mehr nach Hause kommen. Im besten Fall wirft die Kätzin dann ihre Jungen bei den Besitzern ab, welche dann vor dem Problem stehen, wohin mit den Katzenwelpen. Diese werden dann entweder weiterverkauft (egal ob zum "Selbstkostenpreis" oder gewinnorientiert) oder einfach weitergereicht. So werden oft normale Bürger automatisch zu Vermehrern. Wenn diese Besitzer dann noch das große Geld wittern, lässt sich schnell eine beachtliche Summe an Einnahmen erzielen, und der nächste Jahresurlaub ist auf Kosten der Tiere sozusagen gesichert. Noch schlimmer ist, dass auch die Allgemeinheit auch mit zusätzlichen Kosten belastet wird wenn verwilderte Katzen/Kitten aufwändig eingefangen werden müssen. Selbst wenn nur ein Katzenpaar von den ungewollten ehemaligen Katzenkindern weiteren Nachwuchs produziert, sind dies Kosten, die von der Allgemeinheit getragen werden müssen.
Hier kommen wir wieder zum Punkt, den wir oben erwähnt haben: In "den lokalen Gruppen" suchen oft wieder Katzen-Findel-Kinder ein neues Zuhause. Da hilft es wenig, wenn diverse Verantwortliche versuchen, das Ganze schönzureden, mit Stammtischparolen wie "Früher wurden die Kitten erschlagen oder ertränkt". Diese Sichtweise ist kurzsichtig, denn spätestens wenn die Population der Schattenkatzen aufgrund der explodierenden Anzahl der Jungtiere keine Schattenkatzen mehr sind, sondern das Dorf, die Gemeinde oder Stadt regelrecht von verwilderten Katzen nach südländischen Zuständen belagert wird, wird es teuer für das Dorf, die Gemeinde oder Stadt, und vor allem die Allgemeinheit.
Solche enormen Ansammlungen von verwilderten Katzen sind dann oft Brutherde von Parasitosen oder noch schlimmer, Zoonosen, welche auch für Halterkatzen oder auch Bürger zur Gefahr werden können.
Die ein oder andere Gemeinde zwischen Kaiserstuhl und Schwarzwald musste bereits finanziell schmerzhafte Erfahrungen mit solchen Vorgängen sammeln.
Fakt ist, der Ausgangspunkt der ganzen Katzenproblematik ist die hohe Vermehrungsrate der Katzen, verbunden mit Geldgier oder dem Gedanken mancher Bürger "ach, nur einmal Junge bekommen".
Fakt ist, nicht nur die Politik trägt Verantwortung, sondern auch jeder Bürger, der ein Tier hält.
Fakt ist, jeder Administrator oder Moderator einer Gruppe trägt Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und sollte sich nicht über geltende Richtlinien eines sozialen Netzwerks hinwegsetzen.
Fakt ist, der Tierschutz ist am LIMIT und darüber hinaus. Wir sind alle ausgebrannt und leid, ständig Appelle an die Politik und die Bürger zu richten, ihre Verantwortung wahrzunehmen.
Fakt ist, dass das langwierige Diskutieren über eine Einführung einer Katzenschutzverordnung mit jedem Dorf, Gemeinde oder Stadt einzeln, ist kontraproduktiv und fördert aufgrund der hohen Hürden das Tierleid. Eine Möglichkeit besteht darin, eine landesweite oder besser noch bundesweite Kastrations- und Registrierungspflicht gemäß dem Vorschlag des MLR einzuführen.
Sehr geehrter Herr Cem Özdemir, für Sie als Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland, setzen Sie eine solche Verordnung zum Wohl der Tiere und als sofortige Entlastungsmaßnahme für den Tierschutz bundesweit um. Durch die dadurch freigesetzten Ressourcen könnte der Tierschutz sich intensiver um die Tiere kümmern. Das Problem der verwilderten Katzen ist ein nationales Problem!
Durch das Umsetzen dieser Maßnahme würde dem Bund nicht einmal finanzielle Belastungen entstehen, sogar mittel bis langfristig die Städte und Gemeinden auch finanziell entlasten.
Sehr geehrter Herr Cem Özdemir, erlauben Sie generell den Verkauf von Hunden/Katzen über das Internet nur noch durch entsprechend befähigte Organisationen oder offizielle Züchter, ähnlich wie es bereits in unserem Nachbarland Österreich praktiziert wird. Auch hierdurch würde dem Bund keinerlei finanziell zusätzliche Belastungen entstehen !
Sehr geehrte Tierhalter, nehmt eure Verantwortung als Tierhalter auch wahr, und lasst eure Freigängerkatzen kastrieren und kennzeichnen mit anschließender kostenloser Registrierung bei Findefix oder Tasso, damit das immer auf´s neue Tierleid produzieren ein Ende hat.