Zurück

Hinweise an den Tierschutz vom 27.08.2017

Bilder

Beschreibung

Sie haben eine Tierquälerei beobachtet, den Tierhalter auch bereits mehrfach auf sein unverantwortliches Verhalten angesprochen, aber all Ihre Bemühungen fruchten nicht?

Wer kann jetzt helfen?

Leider ist es ein unverwüstliches Gerücht, dass Tierschutzvereine mehr für misshandelte Tiere tun können, als die Mitmenschen, vor deren Haustüre sich die Tragödien direkt abspielen. Zivilcourage und Eigeninitiative sind gefragt. Denn Tierquälereien sind zwar nach dem Gesetz nur Vergehen, aber sie sind ebenso anzuzeigen, wie wenn man eine Körperverletzung oder den Mord eines Menschen gesehen hätte. Wer bei Tierquälereien wegsieht, macht sich mitschuldig.


Die schlechte Nachricht ist, dass sich Tierschutzvereine lediglich aus Normalbürgern zusammensetzen, die in der Regel über keinerlei polizeiliche Kompetenzen verfügen. So kann ein Tierschutzverein Sie vielleicht darüber beraten, was erlaubt oder verboten ist und Ihnen auch die Adressen der für Sie zuständigen Ämter nennen, aber der Einzige, der die Tierquälerei wirklich stoppen kann sind Sie selbst indem Sie tätig werden. Denn während Sie dem Tierquäler vielleicht direkt in den Garten schauen können, wohnen die Mitglieder Ihres ansässigen Tierschutzvereines vielleicht nicht einmal in Ihrem Wohnviertel.

In der Tat machen Tierschutzvereine oft schlechte Erfahrungen. Denunzierung von Nachbarn, die Tiere halten ist eine beliebte Art des Mobbings, daher haben auch anonyme Anzeigen keine Aussicht auf Erfolg !

Wie sollen Vereine es schaffen, begründete von unbegründeten Anzeigen zu unterscheiden? Ginge man allen „Tipps“ nach, bliebe keine Zeit mehr, überhaupt noch Tieren zu helfen. Wenn Sie sich aber nicht sicher sind ob tatsächlich ein Vergehen gegen das Tierschutzgesetz vorliegt, dann wird Sie der örtliche Tierschutzverein zumindest gerne beraten, was strafbar ist und was nicht. Ansonsten ist das zuständige Veterinäramt meist Teil des Landratsamtes bzw. der Amtstierarzt ist für Verstöße gegen das Tierschutzangesetz zuständig und kann Sie auch entsprechend belehren. Aber auch dort werden in der Regel anonyme Anzeigen nicht verfolgt.


Sollten sie einen "Tierschutzfall" beobachten, so geben wir Ihnen nachfolgend einen ganz groben Handlungsplan.

Was ist zu tun?



1. Ermittlung der Eigentümer

Versuchen Sie herauszufinden, wem die Tiere gehören und mit dem Besitzer oder Nachbarn Kontakt aufzunehmen. Vielleicht können Missstände in einem guten Gespräch behoben werden. Versuchen Sie, das Gewissen zu erreichen - Schließlich wollen Sie in erster Linie den Tieren helfen - und nicht den Leuten schaden. Vielleicht sind die Tierhalter überfordert und brauchen Hilfe?



2. Sichern Sie Beweise

Worauf kommt es an? - Gerichte benötigen Fakten.

Ein oft von Tierliebhabern gemachter Fehler ist, dass sie zuerst das Tier aus seiner Notlage notfalls auch durch Diebstahl zu retten, ohne vom Ort der Tierquälerei und dem Tier vor Ort Bilder zu machen.



Sichern Sie zunächst immer Beweise. Dokumentieren Sie durch Bilder oder Filme. Wichtig: Geben Sie Beweismaterial nie ohne Kopie aus der Hand, vervielfältigen Sie schriftliche Dokumente und Fotos! Denn in Fällen von Tierquälerei werden Tatbestände oft schnell vertuscht oder geleugnet
Nehmen Sie einen (möglichst unabhängige) Zeugen mit, der Sie auch gegebenenfalls durch eine eidesstattliche Versicherung über das Geschehene unterstützt. Je mehr Zeugen sich beim Veterinäramt melden, umso besser.
Notieren Sie sich genaue Zeit, evt. Autonummern, Namen und Anschriften. Lieber zu viele Infos als zu wenig.
Wenn das Tier sofort Hilfe benötigt, dann sollte es so schnell wie möglich auch einem Tierarzt überstellt werden, der einerseits ein wichtiger Zeuge wird und andererseits auch im gegebenen Fall die Erstversorgung des Tieres übernehmen kann.


Sie haben Beweise?
Sie haben Zeugen?

Sie haben die Macht!

Eindeutige Tierquälereien können Sie direkt bei der Polizei oder bei der Staatsanwaltschaft anzeigen. Durch Ihre Aussage und die der mitgebrachten Zeugen, die gesicherten Beweise ( Fotos, Dokumentation etc.) sind Sie die größte Hilfe für die Tiere. Lassen Sie nicht locker. Wenn Sie bereit sind, eine Tierquälerei zur Anzeige zu bringen, dann werden Sie nun auch bei den örtlichen Tierschutzvereinen oder Tierhilfen Unterstützung bekommen. Bleiben diese oder die Behörden untätig, dann schalten Sie die Presse ein. Lassen Sie sich nicht entmutigen: steter Tropfen höhlt den Stein.