Unser vorgezogenes Weihnachtsgeschenk vom 25.11.2017
Beschreibung
Es war im August, als uns ein herrenloser Hund in Breisach gemeldet wurde.
Als wir dann einige Tage später Bilder des Streuners erhalten hatten, konnten wir uns
gezielt auf die Suche machen. Leider gestaltete sich die ganze Aktion als relativ schwierig, denn der Hund wurde zwischenzeitlich von verschiedensten Personen regelrecht gejagt. Jeder wollte den Hund einfangen, dabei hatten sie sicherlich nur Gutes im Sinn. Aber genau durch solche Aktionen werden Hunde, welche ohnehin schon ängstlich sind, nur noch panischer. Es war für uns nicht möglich den Hund anzufüttern, da sich der Bewegungsradius des Streuners über ganz Breisach erstreckte.
Sogar im angrenzenden Rheinwald wurde er mehrfach gesichtet. An dieser Stelle wollten
wir uns aber noch einmal bei der Jägerschaft in/um Breisach bedanken, dass sie ihn nicht
einfach geschossen haben!
Auf alle Fälle war unser erster Einfangversuch mittels einer Lebendfalle auch nicht von Erfolg gekrönt, denn es schien so, als ob sich selbst Petrus gegen uns bzw. den Streuner gestellt hätte. Denn just an dem Abend, als wir ihn das erste Mal sichern wollen, war ein heftiges Unwetter in und um Breisach, sodass der erste Futterplatz beim Gelbstein danach von dem Streuner nicht mehr aufgesucht wurde.
Also ging das Spiel des Auskundens, wo sich der Hund regelmäßig aufhält, wieder von neuem los. Obwohl mittlerweile von uns unzählige Passanten sensibilisiert wurden, dass sie uns NUR Sichtungen melden sollen, schwoll uns irgendwann einmal richtig der Kamm, als Passanten erneut versuchten den Hund mit Leintüchern einzufangen.
Glücklicherweise wurden wir von besorgten Passanten benachrichtigt, sodass wir die
bereits begonnene Treibjagd abbrechen konnten.
Nun hieß es den Hund wieder gezielt anzufüttern. Jeden Abend verteilten wir an einer Stelle frisches feines Katzenfutter (nichts lieben Hunde mehr als Katzenfutter). Nach einiger Zeit hat der Streuner am Futterplatz auch eine Schlafkuhle gebuddelt. Wir waren nun fast zu 100% sicher, dass wir ihn bekommen werden. Also haben wir uns mit
Tierhilfeteam BaWü & TotFundHund in Verbindung gesetzt, welche uns sofort und unkompliziert unterstützt haben, indem sie uns eine Lebendfalle zu Verfügung gestellt haben. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal!
Nachdem wir auch von den verschiedensten Behörden das OK für das Aufstellen der Falle im Stadtgebiet von Breisach erhalten haben, bauten wir die Falle am 20. November auf und stellten sie scharf.
Wir machten uns eigentlich schon gefasst, dass unser Fallenalarm erst gegen Abend anspringen würde, also eigentlich die Zeit, zu der wir normalerweise füttern.
Einige Stunden des Wartens verstrichen und unser Streuner erschien. Sichtlich irritiert
schlich er an die Falle heran. Er umrundete die Falle genau zweimal, dann ging er rein und die Falle schnappte zu. Wir waren richtig froh, denn die Pelznase war richtig durchgefroren, da sein Fell für winterlichen Temperaturen überhaupt nicht ausgelegt ist.
Wäre er jetzt nicht in die Falle gegangen, so liegt die Vermutung nahe, dass er den Winter
nicht überlebt hätte.
Auf alle Fälle haben wir DIE STREUNERIN..., ja, es ist ein Mädel :-), erst einmal in tierärztliche Behandlung übergeben, denn die Monate in freier Wildbahn haben augenscheinlich doch auch einige Spuren hinterlassen. Das Kettenhalsband war so eng zugezogen und fixiert, sodass man es mit Gewalt entfernen musste.
Das Mädchen haben wir spontan HOPE getauft, denn für sie beginnt nun sicherlich ein neues
Leben. Anbei zeigen wir Ihnen noch ein paar Bilder von der Fangaktion und noch eine
BITTE am Schluss. Solltet ihr zukünftig auf einen Streuner treffen, so lasst bitte die
Mitarbeiter vom Tierschutz ran, denn meistens sind Einfangversuche von Privatpersonen
nicht von Erfolg gekrönt. Zudem können die Einfangversuche im schlimmsten Falle sogar
den Hund und andere Menschen gefährden!
In dieser Situation hätte man HOPE sicherlich fast zwei Monate Umherirren in Breisach ersparen können.
Trotzdem möchten wir den aufmerksamen Bürgern danken, die uns kontaktieren, um uns
solche Rettungsmaßnahmen zu erleichtern.
Euer Tiere in Not Breisgau Team